Bioenergiedorf

Klimawandel und steigende Energiekosten sind die zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die Endlichkeit der fossilen Energieträger, der zunehmende Energiebedarf sowie die Erwärmung unseres Planeten haben auch die Einwohner von St. Peter frühzeitig als Herausforderungen angenommen und die Energiewende hin zur dezentralen und erneuerbaren Energieerzeugung eingeleitet.

Nachhaltige Energieerzeugung hat im Schwarzwald eine lange Tradition. Seit Jahrhunderten wird Wasserkraft in Mühlen und Sägewerken genutzt. Der Schwarzwälder Kachelofen, bestückt mit Stückholz aus eigenen Wäldern, hat in nahezu jedem Bauernhaus zur Bereitstellung des Wärmebedarfs seinen festen Platz. So setzt auch das Energiekonzept St. Peter traditionell auf regenerative Energiequellen, die die Natur im direkten Umfeld anbietet: Sonne - Wasser - Wind - Biomasse

Neben der Nutzung von Photovoltaik, thermischen Solar-Kollektoren, Wind- und Wasserkraft war vor allem die Versorgung der Gemeinde mit Fernwärme ausschlaggebend zur Erfüllung der Kriterien eines Bioenergiedorfs.

Das durch eine Bürgergenossenschaft getragene Fernwärmeprojekt basiert auf der regional ausreichend vorhandenen Biomasse Holz, das in Form von Holzhackschnitzeln CO2-neutral im Biomassekessel die Fernwärme erzeugt. Ein weiterer Schritt zur ökologischen Nutzung der Biomasse Holz ist der geplante Bau eines BHKW`s (Blockheizkraftwerks) zur Erzeugung von Wärme und Strom.

St. Peter im Schwarzwald - 16. Bioenergiedorf in Baden-Württemberg

Am 11.01.2010 hat Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Ernst Pfister den Start der landesweiten Kampagne zum Energiekonzept 2020 zum Anlass genommen, der Genossenschaft Bürger Energie St. Peter den Förderbescheid als Bioenergiedorf zu überreichen.

„In dem Projekt gelingt es in vorbildlicher Weise, gleichzeitig Wärme aus Bioenergie und die Vorteile der Kraft-Wärme-Kopplung zu nutzen“, betonte der Minister. Mit St. Peter gebe es in Baden-Württemberg jetzt 16 Gemeinden, die sich autark mit Energie aus regenerativen Quellen versorgen, bzw. sich auf den Weg dahin gemacht hätten.

„Die Bioenergiedörfer zeigen beispielhaft, wie sich das von der Landesregierung im vergangenen Jahr beschlossene „Energiekonzept 2020“ von der Theorie in die Praxis umsetzen lässt“, so Pfister. Mittelfristig seien mindestens 100 Bioenergiedörfer im Lande ein realistisches Ziel. Quelle: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg – Pressemitteilung vom 11.01.2010